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Lily Kuppenheim

Von Stadtwiki

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Rudolf Kuppenheim (hebräisch רודולף קוּפֵּנהַיים) (geb. 7.11.1865 in Pforzheim; gest. 23.11.1940 Pforzheim) und Sybilla Karoline Gertrude Kuppenheim, genannt Lilly (geb. 7.12.1868 in Heidelberg; gest. 23.10.1940 in Pforzheim).jpg

Sybilla Karoline Gertrude Kuppenheim, genannt Lily (Lilly, Lilli) (* 7. Dezember 1868 in Heidelberg; † 23. Oktober 1940 in Pforzheim) war Arztgattin und NS-Opfer in Pforzheim.

Familie

Sie wurde als Tochter des Heidelberger Textilhändlers Salomon (Shlomo) Ehrmann (1829-1888) und Eva Ehrmann geb. Ahrweiler (1840-1887) geboren. Sie war die Schwester folgender Personen:

Sie war verheiratet mit Rudolf Kuppenheim. Sie hatte mit ihrem Mann Rudolf Kuppenheim folgende Kinder:

Leben und Wirken

Mit ihrem Mann Rudolf Kuppenheim, wohnte sie am Marktplatz 1 in Pforzheim, wo ihr Mann auch seine Praxis als erster in Pforzheim niedergelassener Frauenarzt hatte. Mitte der zwanziger Jahre wurden Praxis und Wohnung in die Luisenstraße verlegt. Mit einem „Gesetz“ vom 5. Januar 1938 zwangen die Nationalsozialisten Juden bzw. solche Menschen, die sie als Juden abstempeln wollten, zur Annahme eines zweiten „jüdischen“ Vornamens, für Männer „Israel“, für Frauen „Sara“. Lily Kuppenheim wurde zur "Nicht-Arierin" und laut Deportationsliste zur Annahme des zweiten, "jüdischen", Vornamens "Sara" gezwungen. Dadurch entfiel der relative Schutz von Angehörigen von Mischehen vor der drohenden Deportation am 22. Oktober 1940.

Die Eheleute Lily und Rudolf Kuppenheim bleiben in ihrer Heimatstadt. Am 21. Oktober 1940 feierten die Eheleute den Tag, an dem sie sich vor 50 Jahren in Heidelberg kennengelernt hatten. Am Morgen des folgenden Tages klingelten SA-Männer an der Tür, sie forderten Lily und Rudolf Kuppenheim auf, in einer Stunde abmarschbereit zu sein mit 50 Kilogramm Gepäck, einer Wolldecke, Verpflegung, Ess- und Trinkgeschirr und maximal 100 Reichsmark pro Person. Ähnliches geschah an über 100 Wohnungstüren in Pforzheim. Statt zu packen, nahmen die Eheleute das Gift, das in der seit zwei Jahren geschlossenen Arztpraxis noch vorhanden war. Die zurückgekommenen SA-Männer fanden neben den beiden noch Lebenden auf dem Tisch auf einem Samtkissen die Auszeichnungen von Rudolf Kuppenheim aus dem Weltkrieg. Lily und Rudolf Kuppenheim starben am 23. Oktober 1940 im Städtischen Krankenhaus. Die Trauerfeier fand am 25. Oktober 1940 in der Schlosskirche statt.

Quellen

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