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Ernst Gideon Bek

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Die ehemalige Fabrikvilla von Ernst Gideon Bek, Lameystraße 2-6/Schwarzwaldstraße 7, Zustand 2010
Schwarzwaldstraße mit einem Teil der Bek'schen Fabrikvilla links im Vordergrund, Aufnahme von 1915

Ernst Gideon Bek (* 18. April 1872 in Pforzheim; † 27. Juli 1945 in Pforzheim) war ein Pforzheimer Fabrikant und Schmuckhändler sowie Gründer der Gartenstadt Sonnenberg GmbH.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bek wurde 1872 in Pforzheim, als Sohn eines Gärtnereibesitzers, geboren. Er besuchte erst die Realschule in Pforzheim, und machte dann eine kaufmännische Lehre bei der Firma Rothacker. Anschließend arbeitete er als Fremdsprachenkorrespondent bei den Firmen Kinzinger in Pforzheim und Baer in Hanau. Bei der Weltausstellung 1896 in Chicago war Bek als Generalvertreter der Pforzheimer Schmuckindustrie tätig.

1897 gründete er die Firma Ernst Gideon Bek. Mit dieser Firma war er sehr erfolgreich und gründete nach kurzer Zeit Filialen in Birmingham, Paris, Toronto, New York City, Newark und Indien. 1899 heiratet er Emilie Binder, Tochter deutscher Auswanderer in den USA. Er lernte sie bei seinen vielen Reisen, zwischen 1897 bis 1914, nach Amerika kennen. 1902 ließ er ein an der Ecke Lameystraße/Schwarzwaldstraße ein neues Fabrikgebäude bauen.

Durch seine geschäftlichen Erfolge war er in der Lage, 1906 das Gelände des Sonnenbergs auf Gemarkung Büchenbronn zu kaufen und die Gartenstadt Sonnenberg GmbH. 1907 baute er dort ein Wochenendhaus und ließ bis 1910 das gesamte Gelände erschließen. Durch den Stuttgarter Architekten Linder geplant entstanden dort viele Eigenheime und ein Terrassencafé.

Beks Firma war stark vom Ersten Weltkrieg betroffen. Viele seiner ausländischen Filialen wurden geschlossen oder beschlagnahmt. Einen drohenden Konkurs konnte er durch Kooperationen im neutralen europäischen Ausland (Schweiz, Holland, Skandinavien) abwenden.

Auf seinen Auslandsreisen nach dem Krieg sammelte Bek viele Spenden für notleidende deutsche Wissenschaftler, wofür er zum Ehrensenator der Universität Tübingen ernannt wurde.

Durch den Krieg waren die Bauarbeiten in der Gartenstadt unterbrochen und wurden erst 1927 wieder aufgenommen. 1928 wurde Bek in den Aufsichtsrat der Gemeinschaft der Freunde, einer der frühen deutschen Bausparkassen berufen. Privat baute er sein Hobby Rosenzüchten immer mehr aus und organisierte öffentliche Rosen-Ausstellungen und -Prämierungen auf dem Sonnenberg.

Mit seinen Ringgeflecht-Handtaschen und -Geldbörsen war Bek so erfolgreich, daß er einige Tochterfirmen, Filialen und eine Maschinenfabrik gründete. Er verlegte sich fast ausschließlich auf Ringgeflechtsartikel. Das stellte sich als großes Problem für die Firma heraus, als diese Artikel Ende der 1920er Jahre aus der Mode kamen. Dazu kam dann 1929 noch die Weltwirtschaftskrise, was zu einem wirtschaftlichen Niedergang führte. 1931 wurde dann ein Zwangsversteigerungsverfahren für die Firma angestrengt. Ernst Gideon Bek versuchte durch vermehrte Reisetätigkeit neue Absatzmärkte zu erschließen. 1932 erlitt er nach einer Italienreise einen Schlaganfall, von dem er sich nie richtig erholte. 1934 übernahmen dann seine Söhne Wesley (* 1903) und Sigfrid Orville (* 1909) die Firma und firmierten in E. G. Bek & Co. KG um. Die Firma erlebte einen neuen Aufschwung, bis das Stammhaus in Pforzheim beim Fliegerangriff vom 23. Februar 1945 zerstört wurde.

Am 27. Juli 1945 ist Ernst Gideon Bek im Alter von 73 Jahren gestorben.

Ehrungen

Nach Ernst Gideon Bek wurde 1913 die Bekstraße im Pforzheimer Stadtteil Sonnenberg benannt.

Quellen

Weblinks

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