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Moritz Holzer

Von Stadtwiki

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Moritz Holzer (* 1871) war Schmuckfabrikant in Pforzheim.

Er wohnte mit seiner Gattin Hermine (* 1880) und den beiden Söhnen bis 1940 in Pforzheim. In der Schmuckstadt besaß Moritz Holzer eine Ketten- und Ringfabrik. Seinen Wohnsitz hatte er in der Güterstraße 5, seine Fabrik in der Durlacher Straße 24.

Vor der Deportation der Familie nach Gurs am 22. Oktober 1940 wurde das Vermögen „verwertet“. Die „sichergestellte“ Sammlung von 124 Taschenuhren verschiedener internationaler Hersteller wurde am 21. März 1941 von der „Verwaltung und Verwertung des jüdischen Vermögens in Baden“ zur Begutachtung an das Badische Landesmuseum überstellt. Dort wurden die Uhren von einem externen Gutachter bewertet und 37 Exemplare vom Badischen Landesmuseum als „sehr wertvolle Ergänzung und Bereicherung des Bestandes“ angekauft. Sie sind mit dem Vermerk „Polizeidirektion Abteilung jüdisches Vermögen Pforzheim“ im Inventarbuch eingetragen. Heute sind sie in der Sammlungsabteilung Baden und Europa im Bereich zum Nationalsozialismus als „Raubgut“ ausgestellt. Die restlichen 87 Uhren kaufte der Karlsruher Uhrmachermeister und Sammler Oskar Hiller.

Nach Deportation und Lagerhaft gelang es Moritz und Hermine Holzer 1945 nach Birmingham zu emigrieren. Dort lebte auch der Sohn Richard, der zuvor in die Schweiz geflohen war. Er bezeugte 1978 in Yad Vashem den Tod seines Bruders Erich, der am 16.9.1942 nach Auschwitz deportiert worden war.

Moritz Holzer stellte einen Rückerstattungsantrag, der 1955 mit einem Vergleich zu Gunsten des Antragstellers in Form einer Schadensersatzzahlung für den entzogenen Hausrat einschließlich der Uhrensammlung beschlossen wurde.

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