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Joachim Grunwald

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Joachim Maria Silvester Grunwald (* 31. Dezember 1930 in Schweidnitz/Niederschlesien) ist katholischer Pfarrer und Geistlicher Rat. Er war Dekan und von 1969 bis 2002 Pfarrer der St.-Elisabeth-Kirche in Pforzheim.

Leben

Am 31. Dezember 1930 in Schweidnitz (Niederschlesien) geboren, wuchs Joachim Grunwald in einer Lehrerfamilie auf. Er hatte drei Geschwister – eines starb im Kindesalter. Manche Umwege führten ihn letztlich zum Priesterberuf, den er stets als Berufung empfand. Sein Vater war Pädagoge an der Knabenschule in Schweidnitz.

In den damals unübersehbaren Zeitläuften wandte sich der Gymnasiast Joachim Grunwald, ohnehin dem Technischen zugeneigt, der Tätigkeit eines Elektrolehrlings zu. Eine Typhusepidemie, schließlich gebändigt, bedrohte sein Leben. Wie viele in der damaligen Zeit, traf die Familie 1946 die Ausweisung. Mit einem Viehwagen ging es mit unbekanntem Ziel in den Westen. Über Bautzen und Leipzig fand er den Weg nach Königstein im Taunus. In Bensheim an der Bergstraße legte er sein Abitur ab, büffelte Griechisch und Hebräisch nach und studierte schließlich Philosophie und Theologie.

Eigentlich wollte der Seelsorger in der Erzdiözese Breslau als Priester tätig sein. Nachdem ihm dieser Weg politisch verbaut war, ging er an das Priesterseminar nach St. Peter im Schwarzwald und erhielt am 2. Juni 1957 durch den damaligen Freiburger Erzbischof Dr. Eugen Seiterich die Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in Forst bei Bruchsal, Mörsch bei Karlsruhe, in Untersimonswald im Schwarzwald und an der Stiftskirche in Baden-Baden betreute er als Pfarrer im Hanauerland bei Kehl zehn Dörfer, ehe er im Oktober 1969 St. Elisabeth und Heilig Geist in Pforzheim-Würm übernahm. Während dieser langen Zeit seiner Pforzheimer Tätigkeit entwickelte sich die Gemeinde von 2.000 auf 6.000 Gemeindemitglieder.

Aus einer vielschichtigen Gemeinde von Einheimischen, Zugereisten und ausgesiedelten Menschen eine Gemeinschaft zu bilden war ein Schwerpunkt seiner Arbeit. ln einer schwierigen Zeit trat der 1973 von den Geistlichen des Dekanats gewählte Kammerer und somit Stellvertreter von Dekan Monsignore Theo Ullrich 1983 selbst das Amt des Dekans für das Kapitel Pforzheim an, das er bis 1995 innehatte. Daneben war er von 1973 bis 2000 Vorsitzender der Gesamtkirchengemeinde Pforzheim. Zudem war Joachim Grunwald eng mit dem Caritasverband Pforzheim verbunden, betreute die Mitarbeiter der Sozialstation, war in die Baugenossenschaft Familienheim eingebunden und begleitete das Amt des Dekanatsaltenseelsorgers.

Seine Mutter, die bis zu ihrem Tod im Pfarrhaus lebte, war tief religiös. Sie vermittelte ihm, der sich mit der modernsten Literatur von der Soziologie bis hin zur Theologie auseinandersetzte, das Wissen um die Kraft des Glaubens. In seinen Predigten griff Joachim Grunwald aktuelle Themen auf und suchte diese von seiner Glaubenshaltung her zu interpretieren. Geblieben aus der Zeit seiner Elektrolehre ist auch seine Aufgeschlossenheit gegenüber allen technischen Neuerungen.

Das ökumenische Miteinander in seiner Gemeinde auf dem Buckenberg zeigte sich bei der gemeinsamen Kinder- und Jugendarbeit im Stadtteil Haidach. Lange bevor es das Bürgerhaus gab, haben sich hier die evangelische Gemeinde Buckenberg und die Gemeinde St. Elisabeth eingebracht. Schon früh trafen sich die Gremien der Gemeinden, waren die Bibelwochen eine Selbstverständlichkeit und gehörte das gemeinsame Singen der Kirchenchöre zur Alltagsarbeit.

Als Anerkennung für seine vielfältigen Tätigkeiten, sein ehrenamtliches Engagement und für seine Integrationsarbeit überreichte ihm Staatsrätin Gisela Erler Ende 2014 das Bundesverdienstkreuz am Bande. "Das Verdienstkreuz am Bande für Pfarrer Joachim Grunwald soll ein sichtbares Zeichen des Dankes für sein vorbildliches soziales Engagement sein. Pfarrer Grunwald hat sich nicht nur um seine Gemeinde und die Stadt Pforzheim verdient gemacht, sondern auch um das Gemeinwesen in unserem Land", sagte Staatsrätin Gisela Erler in Pforzheim anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Joachim Grunwald. "Pfarrer Grunwald hat über viele Jahrzehnte stets die Menschen im Blick gehabt, die nicht oder noch nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen. Für seinen Einsatz möchte ich mich persönlich und auch im Namen unseres Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann herzlich bedanken."

Quellen


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