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Hansahaus

Von Stadtwiki

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Das Hansahaus am Leopoldplatz um 1920 (Stadtarchiv Pforzheim S1-6-102-1r, Bilderpostkarte)
Ruine des Hansahauses am Leopoldsplatz in Pforzheim um 1945.
Ruine des Hansahauses am Leopoldsplatz in Pforzheim um 1945.
Ruine des Hansahauses am Leopoldsplatz in Pforzheim um 1945.
Modernes Hansahaus am Leopoldsplatz in Pforzheim um 1960.

Das ehemalige Hansahaus in Pforzheim bestand von 1912 bis 1945.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Das nach der "Hanse" benannte Geschäftshaus befand sich am Leopoldplatz bzw. Westliche Karl-Friedrich-Straße 58 in Pforzheim. Dem Hansahaus gegenüber befand sich die Gaststätte Goldner Adler. Vor dem Hansahaus waren mehrere Straßenbahnhaltestellen. In unmittelbarer Nähe befand sich auch das gleichnamige Hansa Hotel.

Architektur

Pilaster in Kolossalordnung fassten die drei Obergeschosse zusammen. Das vierte OG wurde von den übrigen Geschossen, durch eine Attika mit Brüstung und Kolossalstatuen getrennt.

Geschichte

Emil Ratz erwarb das schräg gegenüber dem Hotel Post gelegene Grundstück am Leopoldplatz und reichte gemeinsam mit seinem Nachbarn Johannes Lay Anfang 1912 einen Bauantrag für ein sechsgeschossiges Geschäftshaus mit Lichtspieltheater ein. Das Geschäftshaus erhielt den Namen „Hansahaus“ – Symbol für die weltumspannende Bedeutung der ansässigen Schmuck- und Uhrenindustrie. Mieter der im ersten Obergeschoss gelegenen Ausstellungsräume wurde eine Vereinigung interessierter einheimischer und auswärtiger Edelmetall- und Luxusindustrien, die hier rund ums Jahr ihre aktuellen Kollektionen präsentieren wollten. Der Fachhandel aus aller Welt sollte an die „Goldstadt Pforzheim“ gebunden werden. Eine zentralisierte Darstellung der wirtschaftlichen, industriellen und künstlerischen Kräfte Pforzheims war das Ziel. Die „Ständige Musterausstellung der Deutschen Schmuckwarenfabriken und verwandter Industrien“ öffnete ihre Pforten zum ersten Mal am 1. Mai 1914 und musste kriegsbedingt bereits nach drei Monaten schließen. Ein Export von Schmuck war unmöglich geworden.

Nach Kriegsende war die Wirtschaftslage schwierig, dennoch wurde seit Februar 1919 der Neustart des Messeprojektes durch Wiedereröffnung der Ausstellung im Hansahaus geplant. Eine von der Industrie- und Handelskammer, dem Arbeitgeberverband, dem Creditoren-Verein und dem Kunstgewerbeverein einberufene Generalversammlung beschloss im Februar 1921 die besagte Musterausstellung zu übernehmen. Am 23. Februar 1921 erfolgte dann die Gründung der „Ständige Musterausstellung der deutschen Schmuckwarenfabriken und verwandter Industrien G.m.b.H“. Die Gründungsgesellschafter waren der Arbeitgeberverband für Pforzheim und Umgebung e.V., vertreten durch Ferdinand Habermehl, Oberbürgermeister a.D., der Creditoren-Verein sowie der Verband der Gold-, Silberwaren- und Uhrenindustrie Pforzheim, vertreten durch Oskar Essig, Fabrikant, der Kunstgewerbeverein Pforzheim e.V., vertreten durch den Direktor Friedrich Wilhelm Jochem und Emil Ratz, Ingenieur, Pforzheim. Durch die Gesellschafterstruktur wurde der gemeinwirtschaftliche Gedanke deutlich. Gegenstand der Gesellschaft war die Ausstellung der Erzeugnisse der Uhren- und Schmuckindustrie und die Werbearbeit für diesen Industriezweig. Das Stammkapital betrug 85.000 Mark. Über 400 Fabriken aus Pforzheim und dem damaligen Reichsgebiet stellten aus und beteiligten sich an Messen außerhalb Pforzheims wie Berlin oder Paris. Zunächst war die Ausstellung im Hansahaus untergebracht, das die Gesellschaft später auch erwarb. Die Schmuckpräsentation entwickelte sich in der Weimarer Republik stetig weiter, so dass die Betreibergesellschaft beschloss, sich baulich auf dem Nachbargrundstück an der Poststraße, das neu erworben wurde, zu erweitern. 1924 wurde das Gebäude um das Industriehaus erweitert. Seit dem zweiten Weltkrieg fehlten vom Haus lediglich zwei Fenster im obersten Geschoss. Von dem kaum beschädigten Hansahaus blieben beim Wiederaufbau weder die Reste der Jugendstilfassade noch das vollkommen erhaltene Portal übrig.

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