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Erster Weltkrieg

Von Stadtwiki

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Abfahrt des Großherzogs vor dem Saalbau, nach Erhalt des Telegrammes von der Ermordung des österr. Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand
Bekanntgabe des Kriegszustandes und Verkündigung der Mobilmachung
Zeitgenössische Schilderung der Kriegserklärung
In Erwartung eines Sonderblattes – vor dem Pforzheimer Anzeiger
In Erwartung eines Sonderblattes – vor dem Pforzheimer Generalanzeiger
Verwundete Franzosen im Osterfeld-Lazarett
Ansichtskarte von Pforzheim-Brötzingen, „Prov. Kaserne“. Diese war tatsächlich die Brötzinger Schule, die in den Jahren 1886/1888 erbaut und 1913/1914 erweitert wurde

Der Erste Weltkrieg war ein Krieg zwischen den "Mittelmächten" (dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, dem Osmanischen Reich sowie deren Verbündeten) und der "Entente" (Frankreich, Großbritannien) sowie deren Verbündeten Russland, Serbien und weiteren Staaten.

Er begann im 31. Juli 1914 und endete nach mehr als vier Jahren und dem Tod von neun Millionen Menschen mit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918.

Inhaltsverzeichnis

Pforzheim

Am 28. Juni 1914 bekam der Großherzog, der auf einem Podium vor dem Saalbau die Parade von 1.700 Militärvereinsmitgliedern abnahm, ein Telegramm, das ihm die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand mitteilte. Die Nachricht war kurz danach in ganz Pforzheim bekannt.

Als am 31. Juli der Kriegszustand erklärt wurde, wurde die Erklärung kurz vor vier Uhr nachmittags mit Trompetenstoß in den Straßen verkündet. Die Mobilmachung wurde am 1. August von Oberbürgermeister Ferdinand Habermehl im Namen des Kaisers vom Rathausbalkon verkündet.

Das Geschäftsleben Pforzheims kam fast zum Erliegen. Die neuesten Nachrichten wurden durch Extrablätter des Pforzheimer Anzeigers und des Pforzheimer Generalanzeigers, die an verschiedenen Stellen in der Stadt angeschlagen waren, verbreitet.

Auf dem Turnplatz fand eine Musterung aller Pforzheimer Pferde statt, bei der alle tauglichen Pferde beschlagnahmt wurden.

Die ersten französischen Kriegsgefangenen kamen mit einem Transport am 13. August 1914 in Pforzheim an.

Am 12. Oktober, nach der Einnahme der Festung Antwerpen, hielt Oberbürgermeister Habermehl eine patriotische Rede auf dem Rathausbalkon, die auch als Siegesfeier angelegt war. Am nächsten Tag wurden 900 Fundsachen registriert.

Am Durlacher Bahnübergang wurde eine provisorische Ausladestelle für die Kriegsverletzten eingerichtet. Von dort brachte man die Verletzten ins Osterfeldschulhaus, wo provisorisch ein Lazarett eingerichtet war. Auf dem Hauptfriedhof wurde das sogenannte Kriegerfeld für alle in Pforzheimer Lazaretten Gestorbenen eingerichtet, auf dem auch die feindlichen Soldaten beigesetzt wurden.

Im Januar 1915 kam es zu den ersten deutlichen Anzeichen von Lebensmittelmangel. Im Februar wurde dann das Brot nur noch gegen Marken verkauft. Viele Fabriken wurden geschlossen und die Arbeitslosigkeit wurde gravierend.

Am 18. Januar 1916 war die dramatische wirtschaftliche Situation in Pforzheim sogar Thema in der Kammer des Landtags. Die Pforzheimer Schmuckindustrie hatte zu dieser Zeit etwa 100 Millionen Außenstände im Ausland. In vielen Maschinenfabriken wurden jetzt Granaten hergestellt. Der Krieg griff langsam auch auf die Heimat zu. Im Brötzinger neuen Schulhaus wurde eine 1000 Mann starke Garnison stationiert. Im Herbst 1917 wurden Kirchenglocken und Kupferdächer beschlagnahmt. Das Bezirksamt verlor dabei sein Dach.

Am 9. Oktober 1916 um 21:35 Uhr gab es den ersten Fliegeralarm in Pforzheim. Die Feuerwehrleute wurden noch mit Weckern alarmiert, die einen Draht zur Feuerwehr hatten. Um 23:15 Uhr gab es wieder Entwarnung; der Fliegerangriff in dieser Nacht erfolgte in Stuttgart.

1918 wurden die Zustände in Pforzheim richtig schlimm: Zur Lebensmittelknappheit kam noch eine große Mäuseplage. Die Stadt setzte eine Kopfprämie auf die Tiere aus. Milch war auch auf die ausgegebenen Milchkarten nicht mehr zu bekommen. Der Rohstoffmangel ließ inzwischen auch die Eisenbahn ausfallen. Die Spanische Grippe nahm schwerwiegende Ausmaße an, 16 % der Versicherten waren erkrankt.

Personen

Heimatfront

Kriegsteilnehmer

Der pensionierte General und spätere Pforzheimer Ehrenbürger Paul v. Hindenburg (1847–1934) wurde am Anfang des Krieges auf eigenen Wunsch reaktiviert, als Heerführer prominent und populär und vom Kaiser zum Generalfeldmarschall befördert.

Erinnerung

An den Ersten Weltkrieg erinnern in der Region mehrere Gefallenendenkmäler, insbesondere die Grünanlage mit Gefallenen-Denkmal in Dillweißenstein.

Literatur

Weblinks

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